Der neue Standard eCH-0051 – der sogenannte Basiskatalog – der Fachgruppe Polizei/Justiz steht kurz vor der Publikation. Das Sicap-Team ist nun dabei, das Erreichte weiter zu verbreiten und neue Anwendungsfälle zu beschreiben. Obwohl die Richtung klar ist, liegt noch ein langer Weg vor Sicap, auf dem es einige Fragen zu klären gibt. Dieser Beitrag gibt einen groben Überblick über die aktuell wichtigsten Sicap-Arbeitsfelder und die Fortschritte in der Standardisierung.
ÖV-Strafanzeigen ausbauen und weiterverbreiten
Mit der Pilotlösung für ÖV-Strafanzeigen im Kanton Freiburg wurden seit diesem Frühling bereits hunderte von Strafanzeigen elektronisch übertragen – das spricht für sich. Die implementierte Lösung gab Impulse, den Ablauf in der empfangenden Pilotanwendung Tribuna künftig zu verbessern. Generell gilt es, den ÖV-Standard eCH-0280 mit Funktionen der Plattform justitia.swiss zu ergänzen, sodass die sendende Anwendung die Zustellung zu verschiedenen Empfängern steuern kann. Mehrere Sender und Empfänger zeigen zudem grosses Interesse, den Standard anzuwenden und wollen in den nächsten Monaten mit den nötigen Arbeiten beginnen.
Keine Übermittlung ohne Übermittlungsdienst
Der Datenaustausch zwischen der Polizei und dem Strassenverkehrsamt kann von beiden Seiten her angestossen werden. Im Rahmen der dazu laufenden Arbeiten in der Ostschweiz konnten basierend auf einem Fachkonzept zusammen mit dem Team von Spezialisten verschiedene Grundsatzfragen geklärt werden. Im Kanton St. Gallen zeichnete sich ein Pilot ab, wurde aber durch die noch offene Frage der Informationsübermittlung verzögert. Unabhängig davon arbeiten die Spezialisten im Hintergrund weiter an der Detaillierung der zu übermittelnden Datenstrukturen.
Wiederaufgenommene Arbeiten zum Datenaustausch im Justizvollzug
Die Expertinnen und Experten für die Sicap-Anwendungsfälle und -Datenstrukturen müssen die fachlichen Zusammenhänge in- und auswendig kennen. Dementsprechend wurde die neu gebildete Arbeitsgruppe für den Datenaustausch im Justizvollzug durch die KKLJV, also durch die Amtsleitenden im Justizvollzug besetzt. Vor gut zwei Jahren hat eine frühere Arbeitsgruppe in diesem Bereich bereits wichtige Vorarbeiten geleistet. Einige der damaligen Kolleginnen und Kollegen sind auch jetzt wieder dabei, was die Kontinuität der Arbeiten gewährleistet.
Übergreifende Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen
Eine weitere neue Arbeitsgruppe mit den Kantonen Luzern, Zürich, Bern und Waadt entsteht im bekannten Bereich Polizei-Staatsanwaltschaft. Übergreifend über diese beiden Arbeitsbereiche zeichnet sich ein Konsens ab, dass die elektronische Übermittlung von Strafbefehlen an den Justizvollzug rasch angegangen und pilotiert werden soll.