IS-JV verfolgt verschiedene Ziele im Zusammenhang mit Daten aus dem Justizvollzug. Zum einen soll der manuelle Aufwand zur Zusammenstellung, Auswertung und Visualisierung der relevanten Informationen zu statistischen Zwecken für alle involvierten Parteien massiv reduziert werden. Zum anderen sollen sich die automatisiert erhobenen Informationen vielfältig verwenden lassen – und die Justizvollzugsinstitutionen und -ämter im Alltag entlasten.
Automatisierte Prozesse
Um den manuellen Aufwand zu reduzieren, werden mit IS-JV die von rund 100 Einrichtungen und 26 Behörden abgefragten Informationen in Zukunft automatisiert erhoben und verarbeitet. Dafür kommen bei den gängigen Fachapplikationen (Gina, JURIS, Papillon) automatisierte Prozesse und standardisierte Schnittstellen (eCH-0051) zur Anwendung. Mit diesem Entwicklungsschritt geht neben einer Zeitersparnis für die involvierten Parteien eine Harmonisierung der Daten und Steigerung der Datenqualität einher.
Statistik und Reporting
Die dank der standardisierten Schnittstellen harmonisierten Daten werden für statistische Zwecke direkt an das Bundesamt für Statistik (BFS) übermittelt. Sie werden aber auch für andere Nutzerkreise konsolidiert und auf tagesaktueller Basis in einem Portal zur Verfügung gestellt. Ziel ist es zudem, die Resultate des «Monitoring Justizvollzug» (MJV) des Schweizerischen Kompetenzzentrums für den Justizvollzug (SKJV) in IS-JV zu überführen, sodass die Daten in einem einzigen System verfügbar sind.
Die visualisierten Statistiken könnten in Zukunft so aussehen
Suchfunktion zur Personen- und Platzsuche
Neben Statistik- und Reportingzwecken werden die erhobenen Informationen zu Personen und zum Platzangebot in den Vollzugseinrichtungen auch für betriebliche Zwecke im Justizvollzugsalltag sowie anderen Berechtigten zur Verfügung stehen. Dafür werden Funktionen zur Personen- und Platzsuche entwickelt. Diese Suchfunktionen werden die heutigen, oftmals zeitaufwändigen manuellen Rechercheaufgaben vereinfachen und beschleunigen, sodass die Justizvollzugsinstitutionen und -ämter im Alltag entlastet werden.
Arbeitsgruppe Recht im Justizvollzug
Für die geplante Funktion der Personensuche ist der Umgang mit besonders schützenswerten Daten – d.h. die kantonsübergreifende Sammlung der Daten, deren Speicherung und Austausch – sowie den entsprechenden gesetzlichen Regelungen von grosser Relevanz. Die geschaffene Arbeitsgruppe Recht im Justizvollzug setzt sich unter anderem damit auseinander und sorgt dafür, dass entsprechende gesetzliche Grundlagen geschaffen werden, um die Suchfunktion künftig im Alltag verwenden zu können.