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eJustizvollzugsakte (eJVAkte)

Im schweizerischen Justizsystem stehen mit der Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs (ERV) und der elektronischen Akteneinsicht grundlegende Veränderungen an. Die papierbasierte Aktenführung wird vom elektronischen Dossier abgelöst. Im Schweizer Justizvollzug wird die eJVAkte, die auf der eJustizakte-Applikation (JAA) basiert, künftig die elektronische Akteneinsicht und -führung sowie die Anbindung zur Plattform «Justitia.Swiss» ermöglichen. Damit wird im Justizvollzug die Voraussetzung für einen vollständig elektronischen Arbeitsprozess geschaffen.

Detaillierte Infos

Als Teil des HIS-Programms liefert das Projekt Justitia 4.0 im Auftrag der Kantone (KKJPD) sowie der Schweizer Gerichte wichtige Kernelemente für den elektronischen Rechtsverkehr und die elektronische Akteneinsicht. Die sichere Plattform «Justitia.Swiss» wird den elektronischen Rechtsverkehr und die Akteneinsicht sowie die JAA das Verwalten und Bearbeiten der digitalen Akte ermöglichen. Während Justitia 4.0 sich primär auf Staatsanwaltschaften und Gerichte konzentriert, legt das Projekt zur elektronischen Justizvollzugsakte (eJVAkte) den Fokus auf den Justizvollzug. Die eJVAkte wird basierend auf der JAA dem Justizvollzug die elektronische Akteneinsicht und -führung sowie die Anbindung zur Plattform «Justitia.Swiss» ermöglichen.

Mit Einführung der eJVAkte erhalten die Kantone ein Instrument, das ihnen erlaubt, die Akte von zu betreuenden Personen künftig vollständig digital zu führen. Diesem Schritt geht eine bewusste digitale Transformation voraus und betrifft im Besonderen den Straf- und Massnahmenvollzug.

Initialisierungsphase
Die mittels Machbarkeitsstudie gewonnenen Erkenntnisse aus überprüften Hypothesen unterstützten eine Zusammenlegung der Behörden- mit der Insassenakte. Damit bilden sie die Rahmenbedingungen zum Start des Projekts eJVAkte.

Konzeptionsphase
Neben der Finalisierung von Arbeitsergebnissen aus der Machbarkeitsstudie, umfassen die weiteren Schritte im Projekt: Die Anforderungserhebung des Justizvollzugs an die JAA sowie an die sichere Plattform «Justitia.Swiss».

Ab Frühling 2025 verschiebt sich der Fokus auf die Konzeption und den Aufbau der benötigten Infrastruktur für den zukünftigen Betrieb.

Planung und Meilensteine

Der Service eJVAkte sieht ein in vier Phasen etappiertes Vorgehen vor.

eJVAkte_Mehrjahresplanung_202402_de

Umsetzungsplanung (Stand: 02/2024)


Phase ALPHA
Neben der Initialisierung und grundlegenden Organisation stand die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie im Fokus. Diese beleuchtete die mögliche fachliche Ausgestaltung der Zusammenführung von Behörden- und Insassenakte sowie die Konsequenzen auf bestehende Arbeitsprozesse der künftigen Nutzer. Die Überprüfung des Zusammenspiels zwischen der Fachapplikation Gina und der JAA mit ausgewählten Nutzern innerhalb einer «Sandbox» wurde in die nachfolgende Phase verschoben.

Phase BETA
Nach den Grundsatzentscheiden aus ALPHA werden die Detailkonzepte erstellt, Anpassungen an der JAA beauftragt und die betrieblichen Varianten zur Entscheidungsreife gebracht. Das Zusammenspiel Gina - JAA wird praktisch überprüft.

Phase GAMMA
Pilot- und Realisierungsphase zur Sammlung erster Erfahrungen sowie Anpassungen an allen involvierten Systemen.

Phase DELTA
Flächendeckender Rollout in den Kantonen und Übergang in einen stabilen Betrieb.

Kontakt

Haben Sie Fragen zur eJVAkte? Marc Widmer steht Ihnen gerne zur Verfügung.

Marc Widmer
Marc Widmer
Managing Director WIDMER Skippers GmbH und mandatierter Projektleiter eJVAkte